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Hintergrundwissen über die Lage und Entwicklung in Syrien – Übersetzt von Barbara

17/05/2012

Ich denke diese Übersetzung ist eine Meldung mehr als wert.

So, jetzt habe ich mich daran gemacht den Artikel von Bahar Kimuongur zu uebersetzen, weil ich finde, dass er sehr viel Hintergrundwissen vermittelt, was die Lage in Syrien und der arabischen Welt betrifft. Ich habe ihn also fuer so wichtig befunden, dass er mir die Zeit wert war, die ich mit der Uebersetzung verbracht habe.
(s. Michel Collon)
Der antisyrische Terrorismus und seine internationalen Verbindungen
Bahar Kimyongür, 15. April 2012
Seit Anfang des syrischen Frühlings behauptet Damaskus, terroristische Gangs zu bekämpfen. Die meisten westlichen Medien sehen in dieser These eine staatliche Propaganda, die dazu dient, die Unterdrückung der Protestbewegung zu rechtfertigen.
Wenn es auch klar ist, dass dies für den baasistischen Staat, der oppositionelle Bewegungen, die seiner Kontrolle entzogen sind, nicht gerade willkommen heisst, gerade zur rechten Zeit kommt, so ist dies jedoch auch nicht falsch. Mehrere objektive Elemente bestätigen tatsächlich die These der syrischen Regierung.
Zuerst ist hier der Faktor der Laizität. Syrien ist zufällig der letzte arabische Staat, wo Staat und Religion getrennt sind. (1) Die religiösen Minderheiten erfreuen sich dort derselben Rechte wie die islamische Mehrheit. Für gewisse sunnitische Sekten, die an erster Stelle im Krieg gegen den Anderen stehen, wer das auch immer sein mag, sind diese arabische Trennung und interreligiöse Gleichheit unvereinbar mit der Scharia, sind eine Beleidigung des Islam und machen den syrischen Staat verhasster als ein „atheistisches“ oder „christliches“ Europa.

Nun zählt Syrien nicht weniger als zehn verschiedene christliche Gemeinschaften, mit arabischen, kurdischen, tscherkessischen oder turkmenischen Sunniten, mit nicht-arabischen Christen wie den Armeniern, Assyrern oder Levantinern, mit synkretischen und deshalb nicht zu klassifizierenden Moslems wie den Alawiten oder den Drusen. Folglich ist die Aufgabe, dieses zerbrechliche und komplexe ethnisch-religiöse Gebilde aufrecht zu erhalten, so schwierig, dass nur ein laizistisches, solides und notwendigerweise autoritäres Regime das schaffen kann.
Dann gibt es den konfessionellen Faktor. Wegen der Herkunft des Präsidenten Bashar El-Assad wird das syrische Regime fälschlicherweise als „alawitisch“ bezeichnet. Diese Einschätzung ist völlig falsch, verleumderisch, sektiererisch, sogar rassistisch. Sie ist vor allem falsch, weil der Generalstab, die politische Polizei, die verschiedenen Geheimdienste in der Mehrheit sunnitisch sind, genauso wie ein nicht zu vernachlässigender Teil der Bourgeoisie.
Unsere Sensationspresse lässt keine Gelegenheit aus, von Frau Asma El-Assad zu sprechen, der Präsidentengattin sunnitischer Herkunft, um sie zu verteufeln. Aber sie vermeiden es geflissentlich, die Vizepräsidentin der Syrischen Arabischen Republik zu erwähnen, Frau Najah Al Attar, die erste und einzige arabische Frau der Welt, die einen so hohen Posten innehat. Frau Al Attar ist nicht nur sunnitischer Herkunft, sondern auch die Schwester eines der Führer der Moslembrüder im Exil, was das syrische Paradoxum versinnbildlicht. In Wirklichkeit ist der baasistische Staatsapparat sozusagen der perfekte Spiegel der ethnisch-religiösen Vielfalt, die in Syrien herrscht. Der Mythos in Bezug auf die „alawitische Diktatur“ ist so grotesk, dass sogar der sunnitische Großmufti, der Scheikh Bedreddin Hassoun oder auch der Chef der politischen Polizei Ali Mamlouk, auch er sunnitischer Konfession, von der internationalen Presse manchmal zu den Alawiten gezählt werden. (2)
Das Erstaunlichste ist, dass die gleiche Presse noch Wasser auf die Mühlen gewisser syrischer salafistischer (ultra-orthodoxer sunnitischer) Kreise gießt, die die Lüge verbreiten, wonach das Land von den Alawiten widerrechtlich angeeignet worden sei, welche, ihnen zufolge, schiitische Agenten seien. Dieselben Salafisten betrachten die Schiiten als Leugner (rawafidhs), weil diese u.a. die Legitimität des Kalifats zurückweisen, d.h. das sunnitische Herrschertum aus den Anfängen des Islams. Nun existieren einerseits beträchtliche Unterschiede zwischen Alawiten und Schiiten, sowohl auf theologischer Ebene als auch in der religiösen Praxis. Die Vergöttlichung Alis, die Doktrin der Dreifaltigkeit, der Glaube an die Seelenwanderung oder auch die Ablehnung der Scharia, die den Alawiten zueigen sind, werden von schiitischen Theologen kritisiert, die es nicht versäumen, sie als Übertreiber (ghoulat) zu bezeichnen. Andererseits, wenn es eine Staatsreligion in Syrien gibt, dann ist es sehr wohl der sunnitische Islam des hanefitischen Ritus, der unter anderen vom Sheikh* Muhammad Said Remadan Al Bout und dem Großmufti der Rebublik, dem Sheikh Badreddin Hassoun vertreten wird, dessen weisen Worte zu den Mordaufrufen und dem Hass der wahabitischen Sheikhs in Gegensatz stehen. Aber darauf kommt es nicht an, um die anti-US und antizionistische Allianz zu erklären, die aus der Achse Damaskus-Teheran-Hezbollah besteht. Die unter Befehl stehende Presse und die ultrakonservativen sunnitischen Kreise wiederholen im Chor, dass Syrien von den Alawiten beherrscht werde, die eine „schiitische Sekte“ seien. Da Syrien von China, Russland, Venezuela, Cuba, Nikaragua oder noch von Bolivien unterstützt wird, müsste man logischerweise daraus schließen, dass Hu Jintao, Putin, Chavez, Castro, Ortega oder Morales ebenfalls Alawiten sind, zumindest verkappte Schiiten.
Drittens gibt es den nationalen Faktor. Man muss in Erinnerung rufen, dass für die Salafisten Syrien nicht existiert. Dieser Name sei wie der des Iraks eine atheistische Erfindung. In ihrer Sprache, die vom Koran inspiriert ist, heißt der Irak Bilad Al Rafidaïn (das Zweistromland) und Syrien Bilad Al Cham (das Land Cham).
Derjenige, der die nationale Komponente vertritt und sich der Befreiung seines Landes verschreibt, begeht eine Assoziierungssünde (shirk). Er verletzt das Prinzip des tawhid, der göttlichen Einzigartigkeit und somit verdient er den Tod. Für diese Fanatiker ist der einzige Kampf, den Gott zulässt, der Dschihad, der sog. „heilige“ Krieg, der im Namen Allahs geführt wird im Hinblick darauf, den Islam zu verbreiten.
Als logische Folge des arabischen Nationalismus ist der Panarabismus, diese fortschrittliche Idee von interarabischer Einheit und Solidarität, von Vorneherein ein Frevel, da er den Gedanken der « oumma » untergräbt, des muslimischen Mutterlands. Wie es kürzlich der Präsident Bashar El-Assad in einem Interview, das er der Zeitung Sunday Telegraph gewährt hat, in Erinnerung brachte, sind es zwei miteinander unvereinbare Strömungen, die sich auf syrischem Boden bekämpfen: Der Panarabismus und der Panislamismus (3).
Dieser ursprüngliche Konflikt bringt einen historischen Gründungsfaktor der terrroristischen Bedrohung in Syrien ein. Seit 1963 führt das baasistische Syrien tatsächlich einen wahren Krieg gegen die dschihadistischen Bewegungen. Die Regierungsarmee und die Moslembrüder sind in zahlreichen Schlachten aufeinander gestoßen, die immer zu Gunsten der syrischen Regierungsmacht ausgingen. Diese Siege wurden um den Preis zahlreicher Opfer errungen, da die Armee nicht zögerte, Schrecken zu verbreiten, um ihr Ziel zu erreichen. 1982 hat die Armee von Hafez El-Assad ganze Viertel der Stadt Hama beschossen, um den dschihadistischen Widerstand zu beenden und massakrierte dabei ohne Unterschied Milizen und unschuldige Zivilisten. Mindestens zehntausend Tote gab es bei den Bombardierungen und den Strassenschlachten. Wahre Menschenjadgen wurden danach gegen die Moslembrüder im ganzen Land veranstaltet, so dass diese gezwungen waren, ins Exil zu gehen. Diese Repression hat es allerdings nicht geschafft, die Kriegstradition oder die Rachegedanken der Dschihadisten auszulöschen.
Sehen wir nun von einem Land zum anderen, mit welchen terroristischen Bewegungen die syrischen Truppen heute konfrontiert werden:
Die libanesische Front :
Im April 2005 hat sich der Westen darüber gefreut zusehen, wie die syrischen Truppen das libanesische Gebiet nach 30 Jahren fast ununterbrochener Präsenz verließen. Dieses Ereignis wurde durch das Attentat am ehemaligen libanesisch-saudischen Premierminister Rafiq Hariri ausgelöst, der für seine feindliche Haltung Syrien gegenüber bekannt war, ein Attentat, das von Europa und den Vereinigten Staaten sofort dem Regime in Damaskus zur Last gelegt wurde ohne den geringsten Beweis und sogar vor Beginn einer Untersuchung. Eine „Zedernrevolution“, die von den CIA –Menschenrechtslaboratorien unterstützt wurde, brachte die syrische Armee dazu, den Libanon zu verlassen. Kaum hatten sich die syrischen Panzer zurückgezogen, als auch schon salafistische Gruppen an der Oberfläche erschienen, die Säbel wetzten und ihre sektiererischen Predigten losließen. Diese Gruppen haben sich im Nordlibanon in der Nähe von Tripolis, das mehrheitlich sunnitisch ist, niedergelassen, sich dann immer mehr auf die Palästinenserlager des Libanons ausgebreitet, da sie von der politischen Spaltung und der militärischen Schwäche der Palästinenserorganisationen profitieren konnten, sowie von der Politik der Nichteinmischung der libanesischen Armee in diesen Lagern. Zwischen 2005 und 2010 haben die dschihadistischen Gruppen gegen jede wirkliche oder vermutete Unterstützung des Regimes von Bashar el-Assad Krieg geführt, so gegen die schiitische, alawitische Bevölkerung oder die Kämpfer der Hezbollah. Einige dieser Gruppen sind sogar über die syrisch-libanesische Grenze gegangen, um die Truppen der baasistischen Regierung auf ihrem eigenen Gebiet heimzusuchen. Der antisyrische Aktivismus der salafistischen Gruppen erfuhr dann ein Wiedererstarken mit dem Beginn der syrischen Krise im Jahre 2011. Sie wurden von unbewaffneten salafistischen Bewegungen abgelöst. Am 4. März 2012 demonstrierten etwa 2000 Salafisten unter Ahmad Al Assir, einem Prediger der Stadt Sidon, einem aufgehenden Stern des libanesischen Sunnismus, um gegen das Regime von Bashar El Assad zu protestieren.Unter dem Schutz einer beeindruckenden Polizei- und Soldatenkette protestierten Hunderte von Gegendemonstranten der libanesischen Baaspartei gegen diesen Aufmarsch. Von Aarida bis Naqoura hielt der ganze Libanon den Atem an. So wie sich ihnen das Herz zusammenzieht, wenn immer Schüsse aus den tripolitanischen Stadtvierteln Bab Tebbaneh und Dschebel Mohsen erschallen. Denn in diesem Land, wo die politische Scheidelinie ebenfalls konfessionell ist mit den Sunniten, die in ihrer Mehrzahl anti-Assad sind und den Schiiten, hauptsächlich pro-Assad und auch gespaltenen Christen, die sich in beiden Lagern wiederfinden, ist die Angst vor einem Bürgerkrieg allgegenwärtig. Doch versucht die Regierung der nationalen Einheit die Lage zu beruhigen und wacht darauf, im Konflikt in Syrien neutral zu bleiben. Trotzdem lassen sich gewisse salafistische Gruppen keine Gelegenheit entgehen, um in beiden Ländern, die geographisch voneinander abhängen und sich ergänzen, Chaos zu schüren.
Hier ist eine kurze Beschreibung einiger dieser sektiererischen Bewegungen, die im Libanon aktiv sind und die Syrien seit mehreren Jahren bedrohen:
Gruppe von Sir El-Dinniyeh
Diese sunnitische Bewegung, die zwischen 1995 und 1999 von Bassam Ahmad Kanj geleitet wurde, einem Veteranen von Afghanistan und Bosnien, ist infolge von Kämpfen zwischen verschiedenen islamischen Strömungen, die die Moscheen von Tripolis beherrschen wollten, in Erscheinung getreten. Im Januar 2000 hat die Gruppe von Dinniyeh versucht, einen islamischen Kleinststaat im Norden des Libanon zu schaffen. Die Milizen haben die Kontrolle über die Dörfer des Bezirks von Dinniyeh im Osten von Tripolis uebernommen. 13 000 libanesische Soldaten wurden hingesandt, um diese dschihadistische Rebellion niederzuzwingen. Die Überlebenden des Angriffs verbarrikadierten sich im palästinensischen Lager Ayn El Hilwé im Süden des Libanons. Nach dem Rückzug der syrischen Armee im April 2005 sind die Kämpfer der Gruppe Dinniyeh nach Tripolis gegangen, wo sich noch Untergrundzellen befanden. Im gleichen Jahr hat sich der libanesische Übergangsinnenminister, Ahmed Fatfat, der aus Sir El-Dinniyeh stammt und übrigens auch die belgische Staatsbürgerschaft besitzt, für die Freilassung der Gefangenen der Gruppe von Dinniyeh eingesetzt, um die politische Unterstützung der sunnitischen und salafistischen Gruppen des Nordlibanons zu bekommen.
Fatah Al Islam
Radikale sunnitische Bewegung des Nordlibanons. Fatah Al Islam hat buchstäblich die Stadt Tripolis besetzt mit der Unterstützung von Saad Hariri und seiner Partei, dem Courant du Futur. Hariri wollte sich dieser radikalen Sunniten bedienen, um die libanesische schiitische Hezbollah und die syrische Regierung zu bekämpfen. Unter den Verbündeten Hariris hat die Gruppe mit dem Namen «Fatah El Islam», die sich von der nationalen palästinensischen Bewegung abgespalten hatte, das Lager Nahr El Bared übernommen. Diese terroristische Bewegung hat 137 libanesische Soldaten auf brutalste Weise ermordet, nämlich durch satanische Rituale, die in ihrer Enthauptung endeten. Am 3. Februar 2007 ließ Fatah El Islam ebenfalls zwei Busse im christlichen Viertel Alaq-Bikfaya hochgehen.
Von Mai bis September 2007 besetzte die libanesische Armee das Palästinenser-lager von Nahr el Bared, wo sich die dschihadistischen Kämpfer verbarrikadiert hatten, und erst nach schweren Kämpfen, ähnlich denen beim syrischen Vorgehen in Baba Amro, konnte sie diese neutralisieren. Mindestens 30.000 Palästinenser mussten vor den Kämpfen fliehen und Nahr el Bared wurde völlig zerstört.
Nach einigen Monaten ist Fatah al Islam in ein mörderisches Attentat in Damaskus verwickelt. Am 27. September 2008 ist die schiitische Pilgerstätte von Sayda Zainab in Damaskus tatsächlich das Ziel einer Autobombe, bei der 17 Pilger getötet werden. Fatah Al Islam wird oft zitiert, wenn in Tripolis zwischen dem sunnitischen Stadtviertel Bab Tabbaneh und dem alawitischen Viertel Dschebel Mohsen Kämpfe aufflammen.
Jounoud Al Cham (Die Soldaten der Levante)
Radikalsunnitische Bewegung des Südlibanons unterschiedlichen Ursprungs. Ihre Mitglieder sollen aus der Gruppe Dinniyeh hervorgegangen sein, während Andere Veteranen von Afghanistan sein sollen, die unter dem Befehl von Abu Moussab Al Zarqawi gekämpft haben. Die meisten ihrer Kämpfer sollen «takfiristische» Palästinenser sein, d.h. im Krieg gegen andere Religionen und Ungläubige. Jounoud Al Cham soll für ein Attentat 2004 in Beirut verantwortlich sein, das einen Verantwortlichen der Hezbollah getötet hat. Seit mehreren Jahren versucht die Bewegung, das Palästinenserlager Ayn El Hilweh unter ihre Kontrolle zu bringen, die in der Nähe der Stadt Sidon liegt. 2005 hat die Gruppe von sich reden gemacht wegen ihrer täglichen Zusammenstöße mit der syrischen Armee. Jounoud al-Sham befindet sich auf der Liste terroristischer Organisationen, die Russland aufgestellt hat. Sie ist nicht auf der Liste ausländischer terroristischer Organisationen des nordamerikanischen State-Departements. (4)
Ousbat Al Ansar (Liga der Partisanen)
Ousbat al-Ansar steht auf der Liste terroristischer Organisationen und kämpft für die « Errichtung eines radikalen sunnitischen Staats im Libanon ». Bekannt für ihre Strafexpeditionen gegen alle « abweichenden » Moslems, lässt Ousbat al-Ansar sunnitische Persönlichkeiten wie den Sheikh Nizar Halabi ermorden. Sie lässt auch öffentliche Gebauede in die Luft jagen, die sie als gottlos betrachtet: Theatersäle, Restaurants, Diskotheken… Im Januar 2000 greift sie mit Raketen die russische Botschaft in Beirut an. Als Erbe der Gruppe von Dinniyeh schmuggelt sie sich ins Palästinenserlager Ayn El Hilweh im Süden des Libanons ein. Als ich im September 2002 die Palaestinenserlager im Libanon besuchte, war die Sorge der palästinensischen Widerstandskämpfer zu spüren. Viele von ihnen wurden bei dem Versuch der Machtübernahme durch diese Gruppe, die als al Qaida-nah gilt, getötet. 2003 griffen ungefähr 200 Mitglieder von Ousbat Al Ansar den Sitz der Fatah an, der Palästinenserbewegung von Yasser Arafat. Es gab 8 Tote, davon sechs Fatahmitglieder.
Der Mythos der FSA
Eines muss man anerkennen: Die Diktatorenvertreiber, die massenweise in den Redaktionen der großen Presseorgane sitzen, sind zu Meistern geworden in der Kunst des Tarnens, wenn es darum geht « Widerstandskämpfer zu präsentieren » die den Interessen ihres Lagers dienen. Als wahre Schönheitschirurgen verwandeln sie die Freie Syrische Armee (FSA) in eine nette und sympathische demokratische Widerstandsbewegung, die aus humanistischen Deserteuren besteht, die von den Greueltaten, die die syrische Armee begeht, angewidert sind. Ohne Zweifel hat die syrische Armee keine Samthandschuhe getragen und unverzeihliche Taten gegen Zivilisten begangen, ob sie nun Terroristen, friedliche Demonstranten oder einfache Bürger waren, die zwischen das Feuer gerieten. Diesbezüglich überschwemmen uns die Mainstreammedien bis zum Erbrechen mit Verbrechen, die den syrischen Truppen manchmal zu Recht, aber meistens zu Unrecht angelastet werden. Denn was die Grausamkeit betrifft, ist die FSA wirklich nicht besser. Nur einige wenige Journalisten wie der Niederländer Jan Eikelboom wagen es, die Kehrseite zu zeigen, nämlich die einer verkommenen FSA. Die Spiegelkorrespondentin in Beirut, Ulrike Putz, hat auch erst vor Kurzem den Ruf der FSA angekratzt. In einem Interview, das sie auf die Webseite der deutschen Wochenzeitung gestellt hat, erhellt sie die Existenz einer « Begräbnisbrigade », die damit beauftragt ist, Feinde ihrer sinistren Revolution in Baba Amr, dem aufständischen Viertel von Homs, zu exekutieren, einem Viertel, das von der syrischen Armee wieder erobert wurde. (5) Der Schlächter, der von Der Spiegel befragt wurde, schreibt 200 bis 250 Exekutionen seiner Leichenträgerbrigade zu, also fast 3% der Gesamtzahl der Opfer des syrischen Bürgerkrieges seit einem Jahr. Von Seiten der humanitären Einrichtungen musste man auf das Schicksalsdatum des 20. März 2012 warten, bis eine wichtige NGO, nämlich Human Rights Watch, deren Übersetzung « über die Menschenrechte wachen » bedeutet, endlich die Foltern, Exekutionen und Verstümmelungen anerkannte, die von den bewaffneten Gruppen in Opposition zum syrischen Regime begangen wurden. Nach 11 Monaten eines terroristischen Aufstands….. Früh, oh unfehlbare Wache! «Sah Al Naum», wie man auf Arabisch sagt zu jemandem, der gerade aufwacht.
Noch eine andere Information, die ein Bisschen mehr den Ruf der Freien Syrischen Armee und ihrer atlantistischen Unterstützer schädigt. Diplomatischen und militärischen Quellen zufolge mangelte es dieser sogenannten « Deserteursarmee » an Soldaten.

Um diesem Mangel zu begegnen, soll die FSA aus Leibeskräften Salafisten anwerben wie im Falle des Bataillons Al Farouq der FSA, das bekannt geworden ist durch die Entführung von iranischen zivilen Ingenieuren und Pilgern, durch Folterungen und Massenexekutionen. Die Schwierigkeit, Wehrpflichtige zu rekrutieren ist durchaus logisch, denn ein Deserteur ist per Definition ein Mann, der den Kampf aufgibt. Desertieren bedeutet den Krieg verlassen. Im syrischen Fall werden zahlreiche Deserteure zu Flüchtlingen und verlassen das Land. Die westliche Kriegspropaganda behauptet, dass, wenn sie die Armee verlassen oder ihren Wehrdienst nicht antreten, dann deshalb, weil sie sich weigerten, friedliche Demonstranten zu töten. In Wirklichkeit fürchten diese jungen Rekruten gleichermaßen zu töten und zu sterben. Sie sehen sich einem unsichtbaren Feind gegenüber, der mit Gerillamethoden kämpft, blind auf Pro- und Contra-Regime-Anhänger schießt und nicht zögert, seine Gefangenen nach einem sordiden Ritual der Enthauptung und Zerstückelung zu liquidieren. Der Schrecken, den die bewaffneten Gruppen einflößen, hält verständlicherweise zahlreiche junge leute davon ab, ihr Leben zu riskieren, wenn sie in Uniform herumgehen. Also entscheiden sie sich dafür, Armee und Land zu verlassen.
So flüchten z.B. die syrisch-kurdischen Deserteure in die autonome Region des irakischen Kurdistans, vor allem nach Erbil, in ein Viertel, in dem syrische Kurden wohnen, das man « das kleine Qamishli » nennt. Andere kommen in die Flüchtlingslager des Iraks, des Libanons, der Türkei oder Jordaniens. Der Ausdruck «Deserteur », der dazu dient Soldaten zu bezeichnen, die ins gegnerische Lager übergelaufen sind, um auf ihre ehemaligen Kameraden zu schießen ist also unangemessen. Es wäre angebrachter, hier von Überläufern oder Abtrünnigen zu sprechen.
Sehen wir uns hier mal eine Analyse von Maghreb Intelligence an, einer Agentur, die man nicht des Einverständnisses mit dem Regime von Damaskus verdächtigen kann, die aber die These der Demobilisierung der jungen Wehrpflichtigen, der Schwäche der FSA und der Existenz von bewaffneten Salafisten auf dem Schlachtfeld vertritt: Einem Bericht einer europäischen Botschaft in Damaskus zufolge, der durch Nachforschungen von französischen Forschungszentren an der türkischen Grenze bekräftigt wird, soll die Freie Syrische Armee insgesamt nur etwa 3000 Kämpfer zählen. Die meisten von ihnen sind mit Jagdgewehren bewaffnet, mit Kalaschnikows und Mörsern aus chinesischer Produktion, die aus dem Irak und dem Libanon stammen. Nach diesem Bericht habe die FSA die Mehrzahl der 20 000 Soldaten, die aus der Armee von Bashar Al Assad desertiert seien, nicht rekrutieren können. Übrigens ist die FSA vor allem in den Flüchtlingslagern auf türkischem Territorium präsent. In Hama, Deraa und Idlib sind es eher salafistische bewaffnete Gruppen, die der syrischen Armee Widerstand leisten. Diese Salafisten, die besonders gewalttätig und entschlossen sind, kommen in der großen Mehrzahl aus den radikalen sunnitischen Bewegungen, die im Libanon aktiv sind. (6)
Davon abgesehen, dass die Freie Syrische Armee unerbittlich, von sektiererischen Gruppen unterwandert ist und es ihr an Leuten mangelt, ist sie auch noch unorganisiert. Sie wird von keiner zentralen und geeinten Führung geleitet. (7)
Zahlreiche Hinweise, so die Beschlagnahme von Waffen an verschiedenen Grenzposten des Landes, zeigen, dass die FSA Waffen aus dem Ausland erhält und das seit Beginn des Aufstandes, was die FSA dementierte, bevor sie offen eine ausländische militärische Aktion verlangte in Form von Bombardierungen, logistischer Hilfe und Schaffung von Pufferzonen. Am Anfang ihres Aufstandes wollte die dissidente bewaffnete Gruppe ganz offensichtlich nicht als fünfte Kolonne, die für ausländische Kräfte handelte, in Erscheinung treten noch ihre grosszügigen Mäzene, die man erraten kann, kompromettieren. Erinnern wir uns, dass in dem Anti-Bashar-Propaganda-Dokumentarfilm mit dem Titel « Wohin steuert Syrien? » von Sofia Amara, der vom deutsch-französischen Sender ARTE im Oktober 2011 gezeigt wurde, ein Soldat der FSA gerade seinen ausländischen Lieferanten preisgeben will, als sein Vorgesetzter ihn zum Schweigen bringt.
Die jordanische Front
Die Verehrung der haschemitischen Monarchie für Washington und Tel-Aviv ist schon allseits bekannt. Um seine Alliierten zufrieden zu stellen, war Jordanien übrigens das erste arabische Regime, das Bashar El-Assad aufgefordert hat zurückzutreten. Am 22. Februar 2012 enthüllte der Korrespondant des Figaro, Georges Malbrunot, dass Jordanien von Deutschland vier amerikanische Patriot-Abwehrraketensysteme erworben hatte, « um Israel vor eventuellen Luftangriffen von syrischem Boden aus zu schützen. » (8) Diese Raketen sollten in Irbid, nicht weit von der syrischen Grenze installiert werden.
Schon 1981 hatte die Schutzmonarchie als Alliierter der Vereinigten Staaten die israelischen Luftstreitkräfte ihren Luftraum verletzen lassen, um den irakischen Atomreaktor Osirak zu bombardieren.
In der Innenpolitik zeigt Jordanien keinerlei fortschrittliche Haltung. So hat Amman Jahrzehnte lang die Moslembrüder ermutigt gemäß eines politischen Kalküls, das getragen war von der Sorge, den Hauptfeind auszulöschen, nämlich die linke laizistische Opposition (Kommunisten, Baasisten und Nasserianer). Wie Herr Abdel Latif Arabiyat, ehemaliger Minister und Exsprecher des jordanischen Parlaments sagte : « Die Bruderschaft war keine revolutionäre Organisation, sie predigte Stabilität. Mit dem Stärkerwerden der nationalistischen und linken Parteien sind wir eine Gefälligkeitsallianz mit den Behörden eingegangen. » (9). 1970 stellten sich die Moslembrüder auf Seiten der Monarchie, als König Hussein die Vernichtung der palästinensischen Feddayin befahl. Schweigen also von Seiten der Moslembrüder zu dem Massaker vom « schwarzen September », bei dem fast 20000 Palästinenser vernichtet wurden. Von dieser Instumentalisierungsstrategie der jordanischen Moslembrüder sind letztendlich diese siegreich hervorgegangen, wei sie heute die hauptsächliche Oppositionsbewegung im Land bilden. Für das haschemitische Königreich waren die Moslembrüder das kleinere Übel, sowohl in Bezug auf die Linke, aber auch in Hinsicht auf die dschihadistischen Bewegungen. Diese Vernunftheirat hielt aber nicht lange. Im Endeffekt musste die Monarchie eine Bewegung unterdrücken, die zu mächtig geworden war. Inzwischen wurde Jordanien Ziel mehrerer terroristischer Attentate. 2005 wurden Hotels der Hauptstadt Amman von salafistischen Gruppen ins Visier genommen. Abou Moussab Al Zarqawi, ehemaliger Chef von Al Qaida im Irak, stammt selbst aus Zarqa, einer jordanischen Stadt im Nordosten von Amman. Nachdem die syrische Revolte gegen das Regime in Deraa ausgebrochen war, einer Stadt im Süden an der jordanischen Grenze, hat sie den Eroberungswillen der dschihadistischen Strömungen in Jordanien geweckt, denen die Puste ausgegangen war nach zahlreichen Verlusten in den Rängen von Al Qaida. Unter Anderem findet man dort die Brigade Tawhid, eine kleine dschihadistische Armee, die aus mehreren Dutzend Kämpfern besteht, die früher innerhalb von Fatah Al-Islam aktiv waren und sich in Syrien einschmuggelt haben, um die Regierungsarmee anzugreifen. (10) Das liberale jordanische Informationsportal Al Bawaba enthüllt, dass die Grenzstadt Ramtha libysche Söldner beherbergt, die von Saudiarabien und Qatar bezahlt werden. Übrigens ist das haschemitische Königreich auf Grund seiner Lage zwischen Syrien und Saudiarabien ein zwangsläufiger Durchgangsort für alle Dschihadisten, die für die Ausbilder und die militärischen Konvois, die von Riyad gesandt werden.
Die saudische Front
Genauso wie beim haschemitischen Königreich ist die Treue der Dynastie der Saud zu Onkel Sam für niemanden ein Geheimnis und das seit dem Pakt von Quincy, der auf dem amerikanischen Kreuzfahrtschiff gleichen Namens im Februar 1945 zwischen Roosevelt und Abdelaziz Ben Saud unterzeichnet wurde. Dieses Abkommen sollte es den Vereinigten Staaten erlauben, ihre Energieversorgung ohne Beschränkung sicherzustellen durch den Schutz ihres Vasallen gegen gemeinsame regionale Gegner, besonders den arabischen Nationalismus und den Iran, von dem einige Gebiete unter sowjetischen Einfluss kamen. Als die syrische Krise ausbrach, feierten die Vereinigten Staaten und Saudiarabien ihre Jasmin-Hochzeit für ihre 66 Jahre gemeinsamen Lebens, indem sie den größten Waffenvertrag der Geschichte besiegelten für 90 Milliarden Dollar, derdie Modernisierung der saudischen Luft- und Schiffsflotte umfasst. Man kann sich vorstellen, dass der wahabitische Staat vor den Ereignissen in Syrien nicht die Arme kreuzen konnte, einem Land, das der Leuchtturm des arabischen Nationalismus ist und außerdem noch Freund des Iran, seines eingeschworenen Feinds.
Riyad unterstützt den antisyrischen Terrorismus in verschiedenster Hinsicht, naemlich diplomatisch, ökonomisch, religiös, logistisch und natürlich militärisch.
Die Familie der Saud fördert die aktiven Dschihadisten in Syrien, indem sie sie durch ihre offiziellen Propagandisten ermutigt, das Land in Schutt und Asche zu legen. Zum Beispiel hat sich der Sheikh Saleh Al Luhaydan, eine der größten juristischen und fatal-religiösen Autoritäten des Landes, nachdem er den Dschihad in Libyen autorisiert hatte und zur Ermordung von Mouammar Kaddhafi aufgerufen hatte, nun dafür ausgesprochen, ein Drittel der Syrer auszulöschen um die anderen zwei Drittel zu retten.
Auf dem saudischen Fernsehkanal Al-Arabiya TV hat der Prediger Aidh Al-Qarni erklärt, dass « Bashar zu töten wichtiger ist als Israelis zu töten». (11)
Aus Riyad und über den Kanal Wessal TV ruft Adnan Al Arour dazu auf, die Alawiten zu zerhacken und ihr Fleisch den Hunden vorzuwerfen.
Die letzten christenfeindlichen Erklärungen von Sheikh Abdul Aziz bin Abdullah, die von Arabian Business berichtet worden sind, werden sicher nicht die syrischen Christen beruhigen: er stützt sich auf eine Hadith, die beschreibt wie der Prophet Mohammad auf seinem Todesbett erklärt, es « dürfe nicht zwei Religionen auf der arabischen Halbinsel geben »; der saudische Sheikh Abdullah, der niemand Anderer als die größte wahabitsche Autorität auf der Welt ist, hat daraus geschlossen, dass man « alle Kirchen der Region zerstören müsse ». Die syrischen Christen, die sich dem religiösen Hass ausgesetzt sehen, finden in dieser Erklärung einen weiteren Grund Bashar el-Assad zu unterstützen.
Zahlreich sind die dem Regime von Bachar el-Assad feindlich gesinnten Syrer, die beunruhigt sind über eine Förderung ihrer demokratischen Bewegung durch eine Theokratie, die noch Frauen wegen Hexerei enthauptet, die ihre politischen Gegner in den Gefängnissen foltert und die weder Parlament noch Wahlen kennt.
Unter der Sonne von Riyad lässt man auch Bandar nicht mehr öffentlich auftreten. Seine zweifelhafte Rolle bei den Londoner Attentaten, die Finanzierung bewaffneter salafistischer Gruppen, die der Betreffende für sich beansprucht, seine Zusammenstöße mit dem Mossad, sein Hass auf die Hezbollah, gegen Syrien und den Iran verleihen dem saudischen Prinzen Bandar Ben Sultan, Generalsekretär des nationalen Sicherheitsrats, eine Schlüsselrolle im Plan, das laizistische, multikonfessionelle, souveräne und nicht unterworfene Syrien zu zerstören.
Man muss sich also wirklich nicht wundern, wenn sich die saudische Diktatur an der Seite ihres qatarischen Nachbarn und Konkurrenten beim Treffen der «Freunde Syriens» in Istanbul engagiert, die Gehälter der antisyrischen Söldner zu bezahlen.
Die qatarische Front
Qatar, das ist vor allem eine riesige amerikanische Militärbasis, die größte außerhalb der USA. Und dann ist es noch als Anhängsel das Königreich eines mittelmäßigen, betrügerischen und habgierigen Emirs. In seinem Königreich gibt es weder Parlament, noch Verfassung, noch Parteien oder Wahlen. 1995 organisiert er einen Staatsstreich gegen seinen eigenen Vater. Kaum an der Macht stürzt sich der putschistische Ölmonarch in ein großes Programm wirtschaftlicher Partnerschaft mit dem zionistischen Staat, besonders der Vermarktung qatarischen Gases in Israel. 2003 autorisiert der Emir von Qatar die Bushregierung, sich seines Landes zu bedienen, um den Irak anzugreifen. Mit den anderen Familienmitgliedern kontrolliert er das gesamte wirtschaftliche, politische, militärische und kulturelle Leben des Landes. Der berühmte Fernsehkanal Al Jazeera ist sein persönliches Lieblingsspielzeug. In kurzer Zeit hat er daraus eine mächtige antisyrische Propagandawaffe gemacht. Dank der Fälschungen von Al Jazeera können sich CIA und Mossad Ferien gönnen. Der Name seiner Majestät: Hamad Ben Khalifa al Thani. Der arabische Frühling ? Er ist der Hauptteilhaber. Denn für ihn kann alles gekauft werden : Der Sport, die Kunst, die Kultur, die Presse und sogar der Glaube. Man kann sich also vorstellen, eine Revolution …..
Letztes Jahr schickte Emir Hamad 5.000 Kommandos, um die dschihadistische Rebellion gegen das souveräne Libyen zu unterstützen. Zur Zeit ist sein neues Roulettespiel Syrien und die Rebellen dieses Landes sind Spieljetons. Wenn Letztere durch die syrische Armee eine Schlappe erleiden, schreit er, das sei Völkermord. Hamad und seine Clique sind das Krankenhaus, dem Nächstenliebe gleichgültig ist. Und was die Nächstenliebe betrifft, hat er gerade einen notorischen Prediger für Frieden und Demokratie eingestellt, den Sheikh Al Qardawi, um die Hassbotschaft zu islamisieren. Aber trotz seiner Dollars und seiner Mobilisierungskampagnen gegen Syrien ist Al Jazeera eine Armee auf dem absteigenden Ast.
Der Strom von Desinformationen, der sich in Bezug auf Syrien aus den Studios des Kanals ergießt, haben die Kündigung seiner größten Stars bewirkt. Von Wadah Khanfar bis Ghassan Ben Jeddo, von Louna Chebel bis Eman Ayad hat Al Jazeera wichtige Leute verloren, was in der westlichen Presse unbemerkt blieb.
Im März 2012 verlassen auch Ali Hashem und zwei seiner Kollegen das qatarische Schiff der informativen Piraterei. Einige der abgefangenen E-Mails von Ali Hashem zeigen die Zensurmaßnahmen, die Al Jazeera ergriffen hat in Bezug auf Bilder von Anti-Bashar-Kämpfern, die sich in Syrien vom Libanon aus eingeschmuggelt hatten, welche vom April 2011 stammen. Diese Aufnahmen zeigen also die Anwesenheit einer bewaffneten Opposition terroristischen Ausmaßes schon seit Beginn des « syrischen Frühlings ». Ihre Veröffentlichung hätte die Lügen auffliegen lassen, nach denen die Anti-Bashar-Bewegung sich erst Ende des Jahres 2011 radikalisiert haben soll, eine These die von allen westlichen Regierungen im Chor aufgenommen worden war. Trotz dieser wiederholten Skandale betrachten «unsere» Medien weiterhin Al Jazeera als vertrauenswürdige Quelle und seinen Chef, den Emir Hamad, als Apostel der syrischen Demokratie.
Die irakische Front
Der Einmarsch im Irak durch die amerikanisch-britischen Truppen im März 2003 hat eine entscheidende Rolle für die Zunahme syrischer Dschihadisten gespielt. Grenzübergänge wie Abu Kamal sind Übergänge für die syrischen Dschihadisten geworden, die die Besatzungtruppen im Irak bekämpfen wollten. Eine Anzahl von Syrern haben die Ränge der Bataillone von Abou Moussab al-Zarqawi verstärkt. Seit Sommer 2011 hat sich der Prozess sichtbar umgekehrt, da von nun an die irakischen sunnitischen Milizen die Grenze überqueren, um gegen die syrischen Truppen zu kämpfen.
Al Qaida
Der irakische Zweig von Al Qaida mit dem Namen Tanzim Qaidat al-Jihad fi Bilad al-Rafidayn (Organisation der Basis des Dschihad im Zweistromland) zählte viele syrische Rekruten. Es wird gesagt, dass 13% der arabischen Freiwilligen im Irak Syrer waren. (12) Ihr Terror entsprach ihrem Ruf. Al Qaida verursachte solche Schäden innerhalb des irakischen sunnitischen Widerstands, dass dieser sich dazu entschließen musste, eine Anti-Al Qaida-Front zu eröffnen. 2006 kam ein Hilfsrat von Anbar zustande, der die Mehrzahl der Familienclans und Stämme der Rebellenprovinz zusammenbrachte. Sein Ziel war, die Provinz von den Terroristen der Al Qaida zu säubern. (13) In Falloujah und in Qaim richteten schließlich die Stammesältesten, die anfangs die Zarqawi-Bande mit offenen Armen empfangen hatten, ihre Waffen gegen sie. Dafür, dass sie Al Qaida den Krieg erklärt hatten, erhielten sie sogar die Unterstützung der irakischen Regierung. Der blinde Terror von Al Qaida hat so in großem Masse den patriotischen irakischen Widerstand neutralisiert. Alle Kriegsveteranen gegen die Amerikaner aber auch gegen den Iran, irakische Schiiten und sunnitische Patrioten haben ein neues Heil im Krieg gegen das Regime von Damaskus gefunden.
Von Dezember 2011 bis März 2012 waren die Städte Damaskus, Aleppo und Deraa Ziel mehrerer Selbstmordattentate oder Autobomben mit Dutzenden von Toten und Verletzten. Für diese Angriffe hat Al Qaida die Verantwortung übernommen oder sie wurden von den syrischen Behörden und internationalen Experten des Antiterrorismus, die die Infiltrierung von Terroristen aus dem Irak bestätigen, der takfiristischen Organisation zugeschrieben.
Jabhat Al-Nusra Li-Ahl al-Sham (Unterstützungsfront für die Bevölkerung der Levante)
Am 24. Januar dieses Jahres hat diese Gruppe ihr Erscheinen in verschiedenen islamistischen Foren angekündigt. Aber dieser verlängerte Name scheint eine Verkleinerung von Jabhat Al Nusra li Ahl Al Sham min Mujahideen al Sham fi Sahat al Jihad oder Unterstützungsfront für die Bevölkerung der Levante durch die Moudjahidines von Syrien an den Orten des Dschihad zu sein.
Nach den Terroristenexperten legt der Ausdruck «Orte des Dschihad» nahe, dass die Mitglieder dieser Gruppe ihren heiligen Krieg an anderen Fronten wie dem Irak führen. Das wird übrigens vom Führer der Gruppe Abou Mohammed al Julani in einem Video verraten, das Mitte März online gestellt wurde. Al Julani bedeutet der Golaner, eine ausdrücklich syrische Anspielung. Wie alle terroristischen Gruppen verfügt Jabhat Al Nusra über ein Presseorgan: Al Manara al Bayda, der weiße Leuchtturm. (14)
Jabhat Al Nusra erhält die Unterstützung eines überragenden Cyber-Salafisten namens Abou Moundhir al Shanqiti. Dieser hat eine Fatwa ausgesprochen, die die Muslime auffordert sich ins Lager derjenigen zu begeben, die die Fahne der Scharia in Syrien erheben.
Die türkische Front
In der Türkei, die seit 60 Jahren Mitglied der NATO ist und bald den Raketenabwehrschild erhalten wird, ist es die Freie syrische Armee, die eine große Rolle spielt. Ihr vermuteter Chef, Riyad Al Assaad, hat in der türkischen, ehemals syrischen Provinz Hatay Unterschlupf gefunden und erfreut sich des direkten Schutzes des Außenministeriums. Die Türkei ist, wie jeder weiß, einer der glühendsten Feinde des Regimes von Damaskus. Aus Furcht, dass sie « als Imperialisten betrachtet werden », drängen die NATO-Mächte Ankara, im Krieg gegen Syrien den Rubicon zu überqueren oder sagen wir bei dieser Gelegenheit den Orontes.
Zahlreiche Quellen weisen auf eine Achse Tripolis-Ankara im Krieg gegen Syrien hin. Ein libyscher Waffenhändler erwähnt den Kauf von leichter militärischer Ausrüstung durch Syrer in Misrata (15). Der ehemalige Offizier der CIA und Direktor des Rats für nationale US-Interessen, Philip Giraldi, spricht glatt von einem Lufttransport des Arsenals der ehemaligen libyschen Armee nach Syrien über die amerikanische Militärbasis von Incirlik im Süden der Türkei, weniger als 180 km von der syrischen Grenze entfernt. Er bekräftigt, dass die NATO unter türkischer Leitung schon heimlich am syrischen Konflikt beteiligt ist. Giraldi bestätigt auch die Nachricht vom letzten November im Canard enchaîné, nämlich dass französische und britische Spezialkräfte den syrischen Rebellen beistehen, während die CIA und US-Spezialkräfte ihnen Kommunikations- und Spionnageausrüstungen liefern.
Ein anderer ehemaliger CIA-Agent, Robert Baer, dessen Memoiren (16) den Film Syriana von Stephen Gaghan mit George Clooney als Hauptdarsteller inspiriert haben, hat im Sommer 2011 erklärt, dass den syrischen Rebellen von der Türkei aus Waffen geliefert werden. (17)
Sibel Edmonds, diese Dolmetscherin des FBI, die zensiert wurde, weil sie so manchen Missbrauch durch die amerikanischen Geheimdienste offengelegt hatte, bestätigt, dass die Waffenlieferung für die syrischen Rebellen seit Mai 2011 durch die Vereinigten Staaten erfolgt. Die Vereinigten Staaten sollen auch eine «Kommunikationsdivision» in der Türkei aufgebaut haben, deren Aufgabe es ist, die Soldaten der syrischen Armee zu überzeugen, der Rebellion beizutreten. (18)
Die Verwicklung der libyschen Söldner soll nicht nur logistischer Natur sein. Mehreren Augenzeugen zufolge, darunter einem Reporter der spanischen Tageszeitung ABC, sind libysche Dschihadisten, darunter Mitglieder der islamischen libyschen Kampfgruppe (GICL) an der syrisch-türkischen Grenze konzentriert. (19)
In der mehrheitlich arabisch sprechenden Gegend von Antiochia in der Türkei, die an Syrien angrenzt, begegnet die örtliche Bevölkerung einer außergewöhnlich hohen Zahl von Libyern. Da sie in den luxuriösesten Hotels der Region wohnen, bleiben sie nicht unbemerkt. Einige dieser Libyer vervielfachen Vandalismushandlungen in gewissen Touristenzentren wie in Antalya. Libysche Milizen in der Türkei haben mehrmals ihre Botschaft in Istanbul angegriffen und besetzt, um ihren Sold einzufordern. Zu dieser seltsamen Liste gesellt sich noch die Verhaftung eines 33jährigen Libyers am Flughafen von Istanbul, der 2,5 Millionen Dollar mit sich führte. Am 1. April machte dieser Libyer einen Zwischenstopp in Istanbul. Sein Ziel war Jordanien, ein Land, in dem man eine große Zahl von libyschen Söldnern meldet, die an der syrischen Grenze konzentriert sind. Sieh, sieh… (20)
Und die USA bei dem Ganzen?
Angesichts der Behauptungen einiger CIA-Agenten, was die Verwicklung der USA in der Destabilisierung Syriens betrifft, ist es da vernünftig zu glauben, dass die Obama-Regierung gleichgültig, ja sogar entgegenkommend einem Land gegenüber wäre, das doch auf der Liste der « Schurkenstaaten » steht, wegen seiner Unterstützung des palästinensischen Widerstands und seiner strategischen Allianz mit der Hezbollah und dem Iran? Syrien wird deshalb unter den sieben Ländern genannt, gegen die « der Gebrauch der Atomwaffe in Betracht kommt ». Es ist ratsam, diejenigen, die an die Untätigkeit der westlichen Streitkräfte in Syrien und an deren Idealismus in ihrer Verteidigung syrischer Zivilisten glauben, daran zu erinnern, dass vor einem Jahr die Organisation des nordatlantischen Bündnisses (NATO) unter amerikanischem Kommando bei allen Heiligen geschworen hatte, aus «Verantwortung zum Schutz » des libyschen Volkes handeln zu wollen und versprach, sich an die Resolution 1973 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu halten, um «den Diktator Kadhafi daran zu hindern, sein Volk zu bombardieren» und dass plötzlich der Schutz der libyschen Bürger sich in ein militärisches Engagement in einem Bürgerkrieg verwandelte, in einen Staatsstreich, in gezielte Attentate und Massenbombardierungen.
Man wird sich auch daran erinnern, dass, nachdem die libysche Stadt Syrte, wo der libysche Führer Zuflucht gefunden hatte, die NATO-Kräfte ihn kriminellen Banden als Futter zum Frass vorwarfen, die ihn zu Tode folterten. Diese makabre Exekutierung war durch die USA und die NATO erleichtert worden, da sie vorher seinen Konvoi verfolgt und bombardiert hatten, obwohl Andres Fogg Rasmussen und seine Komparsen, die sich zum Tod Kadhafis beglückwünschten, Monate lang wiederholt hatten, dass der libysche Führer nicht ihre Zielscheibe sei.
Die zynische Strategie der USA und der NATO in Libyen, die darin bestand «nicht zu sagen, was man macht und nicht zu machen, was man sagt » ist offensichtlich die gleiche, die für Syrien gewählt wurde. In der Tat hat die NATO offiziell keine Absicht in diesem Land einzugreifen. Rasmussen hat sogar daran erinnert, dass seine Organisation die Rebellen nicht bewaffnen werde. Trotzdem weisen einige E-Mails des privaten amerikanischen Nachrichtendienstes Stratfor, die von WikiLeaks am 27. Februar dieses Jahres enthüllt wurden, auf die Präsenz westlicher Spezialkräfte in Syrien hin.
Der Bericht von einer Zusammenkunft am 6. Dezember 2011 läßt heraushören, dass seit Ende 2011 Spezialkräfte im Land anwesend sein sollen. Diesbezüglich ist die E-Mail des Analysedirektors von Stratfor Reva Bhalla unmissverständlich. (21) Es ist die Rede von einer Versammlung, die «vier Leute im Grad von Oberst-Leutnant, darunter ein französischer und ein britischer Vertreter» zusammenbrachte:
Im Laufe eines Gesprächs, das fast zwei Stunden dauerte, hätten sie zu verstehen gegeben, dass schon Trupps von Spezialkräften vor Ort seien, die an Ausspähaufgaben und der Ausbildung von Oppositionkräften arbeiteten. Die westlichen Strategen, die in den Vereinigten Staaten zusammmengekommen waren, würden anscheinend die Hypothese eines Luftschlags nach libyschem Vorbild zurückweisen und die Option eines Verschleißkrieges in Form von Guerillaangriffen und Mordserien vorziehen, um «einen Zusammenbruch von innen her zu bewirken. » Sie hätten die Lage in Syrien als viel komplexer als die in Libyen und das syrische Verteidigungssystem als zu leistungsstark eingeschätzt, vor allem seine Sol-air SA-17-Raketen, die um Damaskus und entlang der israelischen und türkischen Grenze aufgestellt sind. Im Falle eines Luftangriffes würde der Einsatz von den Natobasen in Zypern erfolgen, schloss das Stratfor-Büro.
Wenn die Vereinigten Staaten bis jetzt ihre Bombenwerfer nicht nach Damaskus gesandt haben, so ist das nicht deshalb der Fall, weil ihnen der Erhalt des syrischen Regimes genehm wäre, sondern weil das syrische Regime kein einfacher Happen ist. Dadurch, dass die USA den bewaffneten Gruppen ihre Unterstützung zukommen lassen, machen sie sich dennoch zu Komplizen der Massaker in Syrien.
Die NATO und die Vereinigten Staaten vervollständigen somit das sehr sympathische Familienfoto des antisyrischen Terrorismus an der Seite der Golfmonarchien, der libyschen Söldner, der salafistischen Propagandisten und Al Qaidas.
Schlussfolgerung:
Der antisyrische Terrorismus ist eine Realität, die im eigentlichen wie im figürlichen Sinne ins Auge springt. Er ist schon vor dem arabischen Frühling entstanden. In den 70er und 80er-Jahren waren die Moslembrüder die Hauptakteure. Nachdem sie das Land mit Feuer und Blut übersät hatten, wurden sie von der syrischen Armee im Jahre 1982 hauptsächlich in Hama vernichtet. Die baasistische Diktatur setzte auf militärische Mittel, um diese Geißel auszulöschen, aber, wie so oft, bewirkte die Repression im Gegenteil, die Bedrohung aufzuschieben, ja sogar zu verschärfen. Mit dem syrischen Rückzug aus dem Libanon im Jahre 2005 haben sich die dschihadistischen Bewegungen in der libanesischen Region um Tripolis und dann in den Palästinenserlagern des Zedernlandes eingenistet und sind stärker geworden. Sie haben eine neue Jugend vorgefunden und die Gelegenheit, sich am baasistischen Regime durch Angriffe auf syrischem Territorium zu rächen. Dann erlebten sie eine dritte Wiedergeburt mit dem syrischen Frühling im März 2011.
Bestehend aus allen Nationalitäten, die es in der Region gibt, tragen die dschihadistischen antisyrischen Strömungen einen radikalen Antinationalismus zur Schau, der keine territoriale Begrenzung kennt. Sie können also nicht einem einzelnen Land der Region zugeordnet werden. So findet man in ihren Rängen Saudis, Nordafrikaner, Jordanier, Libyer, aber auch zahlreiche ultrakonservative Palästinenser, die den Gedanken einer nationalen Befreiung Palästinas zugunsten einer Strategie eines Krieges der Religionen «gegen die Juden und die Kreuzfahrer» zurückweisen.
Diese politisch-militärischen Gruppen haben zahlreichen Befreiungsbewegungen sowie allen arabischen nationalistischen Regierungen beträchtlichen Schaden zugefügt. Im Irak zum Beispiel haben die Milizen von Al Qaida mit allen Mitteln den sunnitischen Widerstand bekämpft, der sich doch gegen die amerikanischen Truppen richtete.
Heute versuchen die libanesische und die irakische Regierung, die objektive Verbündete des syrischen Regimes und in den Fängen der gleichen bewaffneten Gruppen sind, das Eindringen der Dschihadisten nach Syrien zu blockieren. Aber deren Kenntnis des Terrains, und ihre ausgeklügelte Ausstattung durch die NATO und ihre Verbündeten vom Golf macht seine Grenzen durchlässig. Zum Beispiel bringen gewisse sunnitische grenzüberschreitende Stämme, die vorher gegen die amerikanischen Besatzungstruppen und die Schiiten gekämpft hatten und heute dem Regime von Damaskus aus hauptsächlich sektiererischen Gründen feindlich gegenüber stehen, Waffen, Ausrüstung und Kämpfer aus der irakischen Provinz Anbar zum syrischen Bezirk von Deir Ez-Zor.
Die NATO ist also sehr wohl militärisch in Syrien tätig durch seine arabischen Verbündeten, aber auch und vor allem auf dem Umweg über die Türkei, die nach den eigenen Erklärungen des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan eine Schlüsselfigur in der Verwirklichung des amerikanischen Projektes des Großen Mittleren Ostens ist, eines Plans, der die letzten Widerstandnester gegen die USA in der Region zerstören soll.
Vergleiche zu vermeiden zwischen den Bildern von Zerstörung, Massakern und Verwüstung, die uns aus Syrien erreichen, und denen des algerischen Bürgerkriegs der 90er Jahre wird immer schwieriger, umso mehr als Syrien und Algerien, leuchtende Vorbilder der arabischen Nationalismus, beide von politisch-militärischen Kräften regiert werden, die aus einem Befreiungskrieg gegen die Kolonialmacht Frankreich hervorgegangen sind und beide mit einem ähnlichen Terrorismus konfrontiert sind. Die algerischen Dschihadisten waren Veteranen von Afghanistan gewesen, die gegen die sowjetischen Truppen gekämpft hatten, während die Dschihadisten, die heute in Syrien aktiv sind, ihre Waffen an der irakischen, afghanischen oder libyschen Front erprobt haben. Im Algerien der 90er Jahre wie im Syrien von 2012 schreiten die terroristischen Gruppen zu einer methodischen ethnischen, ideologischen und konfessionellen Säuberung. Einen beträchtlichen Unterschied gibt es allerdings zwischen diesen beiden Ländern: Wenn der algerische Terrorismus auch eine Bedrohung bleibt, hat er doch großenteils neutralisiert werden können dank politischer Mittel, die auf Dialog und Versoehnung beruhen. Einer der Architekten des algerischen Friedens war Ahmed Ben Bella, Revolutionsheld und erster Präsident des unabhängigen Algeriens. Er hat uns am 11. April dieses Jahres verlassen. Lasst uns die Hoffnung wagen, dass Syrien seinen Ahmed Ben Bella findet.
Bahar Kimyongür, Autor von Syriana, la conquête continue, Ed. Couleur Livres et Investigations, 2011
bahar_kimyongur@yahoo.fr
*religiöser Titel
Quellen:

1. Mit einem be-moll : Der Präsident der Republik muss gezwungenermaßen Muslim sein. Dieser Artikel der Verfassung wurde trotz der neuen Reform beibehalten, um sich nicht die muslimische Mehrheit des Landes zu entfremden.
2. In Bezug auf die Lüge der religiösen Zugehörigkeit des Sheikhs Hassoun, siehe Envoyé Spécial, 19. Januar 2012. Was Ali Mamlouk betrifft, siehe Le Figaro, 31. Juli 2011
3. Sunday Telegraph, 29. Oktober 2011
4. Siehe U.S. Department of State, Foreign Terrorist Organizations, 27. Januar 2012
5. Ulrike Putz, The Burial Brigade of Homs in Der Spiegel, 29. März 2012
6. Maghreb Intelligence, 17. Februar 2012
7. Nir Rosen, Al Jazeera online, 13. Februar 2012
8. Georges Malbrunot, Le Figaro, 22. Februar 2011
9. Vicken Cheterian, Le Monde diplomatique, Mai 2010
10. David Enders, McClatchy Newspapers, 1. April 2012
11. Sabq (saudische Online-Zeitung), 26. Februar 2012
12. The Jamestown Foundation, Terrorism Monitor, 2. Dezember 2005
13. Peter Beaumont, The Guardian, 3. Oktober 2006
14. Ayfer Erkul, De Morgen, 20. März 2012
15. Ruth Sherlock, The Telegraph, 25. November 2011
16. Robert Baer, La chute de la CIA: les mémoires d’un guerrier de l’ombre sur les fronts de l’islamisme (trad. Daniel Roche de See not evil, Three Rivers Press, New York, 2001) collection Folio documents, Ed. Gallimard, 2002
17. Hürriyet, 8. März 2012
18. Interview von Sibel Edmonds, Russia Today, 16. Dezember 2012
19. Daniel Iriarte, Islamistas libios se deplazan a Siria para « ayudar » a la revolucion, 17. Dezember 2011
20. Milliyet, 2. April 2012
21. Russia Today, 6. März 2012 Le terrorisme anti-syrien et ses connexions internationales
Bahar Kimyongür, 15. April 2012

120 Kommentare leave one →
  1. Barbara permalink
    29/05/2012 17:25

    Nochmal zu Al Haula. Das ist eigentlich keine Ortschaft, sondern eine Ebene, wo sich 4 Doerfer befinden. Deshalb kannte ich die Ortschaft auch ueberhaupt nicht. Und in diesen Doerfern wurden dann die Massaker angerichtet.
    Nachdem das Massaker sehr schlecht der Armee angerechnet werden kann, werden nun Shabiha erfunden, die es angerichtet haben sollen, die unter der Fuehrung des Brueders des Praesidenten stehen sollen. So ein Quatsch. Der Bruder hat die Praesidentengarde inne und verlaesst Damaskus nicht, da er fuer die Sicherheit in der Hauptstadt verantwortlich ist. Aber schon letztes Jahr soll er in verschiedenen Staedten gleichzeitig mit seinem Bataillon gewesen sein und die von den bewaffneten Gruppen begangenen Verbrechen begangen haben, wie das Massaker an den Soldaten in Shisr al Shaghour. Damals liefen auch die Geruechte von iranischen Soldaten, da baertig. Da aber die FSA genug Baertige in ihren Reihen hat, kann man sich gut vorstellen, wer da am Werk war. (Als wenn sich die syrische Armee nur mit iranischen Soldaten verteidigen koennte. Also voellig hirnrissig.)
    Nur wieder ein Baustein, der die Praesidentenfamilie belasten soll, wie die E-Mail-Geschichte usw. Alle Mittel sind anscheinend dafuer gut!

  2. Karsten Laurisch permalink
    02/06/2012 18:34

    Auch eine Form von Zensur*

    http://www.champress.net/index.php?q=en/Article/view/1142

    Arabischer Liga Rat fordert Arabsat und Nilesat auf die Übertragung von syrischen Satellitenkanälen zu stoppen

    DOHA Innerhalb des Gesamtplanes von der aggressiven Kampagne gegen Syrien und dem Versuch des syrischen Volkes Stimme zum Schweigen zu bringen , der Rat der Arabischen Liga nahm am Sonnabend einen neuen aggressiven Beschluss gegen die Repräsentierende des syrischen Volkes an durch die Aufforderung der Leitung von Arabsat und Nilesat die Übertragung von syrische Satellitenkanäle zu beenden.
    Der Vorsitzende vom Rat, der Kuweitische Außenminister Sabah al-Khaled al-Sabah sagte in einer Nachrichtenkonferenz in Doha dass der Beschluss durch den Rat angenommen wurde inklusive einer Forderung an die Leitung von Arabsdat und Nilesat die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen die Übertragung von den offiziellen syrischen und den nicht offiziellen syrischen Satellitenkanäle zu beenden.
    Diese aggressive Entscheidung kommt innerhalb des Gesamtplanes von mehreren Entscheidungen ausgegeben durch den Rat gegen Syrien und seinem Volk welche es ablehnen vor der aggressiven ausländischen Politik zu kapitulieren.

    *eigene Ergänzung

    • 02/06/2012 18:50

      Das ist nicht nur Zensur, so wurde es bei Libyen auch gemacht damit man die Verbrechen der „Rebellenmilizen“ und der NATObomber-Mafia nicht mehr erfahren hat. Für mich ein weiterer Schritt zu der Vorbereitung eines Angriffskriegs.

  3. Karsten Laurisch permalink
    03/06/2012 20:55

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